Skills

Was braucht es im Pfarrberuf?

Teamplayerin

Als Pfarrerin stehst du bei vielem im Mittelpunkt. Etwa im Gottesdienst und auch das Kirchenrecht gibt dir eine besondere Stellung. Dennoch sind Kirche und Gemeinde nie eine One-Woman-Show. Du arbeitest eng mit Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen unterschiedlicher Berufe zusammen von der Verwaltungskraft bis zur Hausmeisterin. Nur im gut funktionierenden Team kommt die Gemeinde zu ihren vollen Entfaltungsmöglichkeiten.

Auch mit Akteuren aus der Kommune, mit Vereinen und Initiativen wirst du zusammenarbeiten um das Dorf oder den Stadtteil mitzugestalten.

Kann ich das?

Wie bei allen Grundkompetenzen, die man für den Pfarrberuf braucht musst du auch hier ein gewisses Maß mitbringen. Aber gerade Teamfähigkeit kann man auch gut lernen. Du kennst Teamarbeit schon aus der Schule, aus der Uni oder vom Ehrenamt. Weil gutes Kommunizieren essentiell für gute Teamarbeit ist bietet die KSB schon im Studium Kommunikationsseminare an. Im Vikariat wirst du schon in den Teams der Gemeinde arbeiten und dabei von deinem Mentor begleitet. Auch wird hier schon Supervision angeboten, sodass du dein eigenes Verhalten im Team oder Probleme mit anderen im geschützten Raum besprechen kannst. Diese Möglichkeit hast du als Pfarrer auch später immer. Weiterhin kann die Arbeit an der eigenen Teamfähigkeit auch in den Fortbildungen in den ersten Amtsjahren (FeA) eine Rolle spielen.

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Kommunikationstalent

Kommunikation ist das A und O im Pfarrberuf. Predigen, das leiten von Sitzungen, des Schreiben von Artikeln oder der Social Media-Arbeit gehören genauso dazu, wie das sensible Zuhören im Seelsorgegespräch oder sogar das gemeinsame Schweigen mit Kranken oder Hinterbliebenen in einer schwierigen Situation.

Kann ich das?

Ein grundlegendes Maß an Kommunikationsfähigkeit musst du mitbringen. Dennoch ist es so, dass sich die Art und Weise, wie man kommuniziert mit den Jahren verändert. Jemand der sehr auf das „Senden“ orientiert ist, kann mit der Zeit lernen, wie wichtig gutes „Empfangen“, also zuhören ist. Umgekehrt kann ein stillerer Mensch und guter Zuhörer lernen gut vor Menschen zu sprechen. Weil solche Prozesse ihre Zeit brachen bietet die KSB bereits im Studium Seminare zur Kommunikationsfähigkeit an. Auch im Vikariat geht es immer wieder um die unterschiedlichen Seiten der Kommunikation etwa in der Seelsorgeausbildung oder im Freie-Rede-Training. Hier lernst du auch Techniken, die das was du schon kannst weiterentwickeln. Das Thema Kommunikation in den unterschiedlichsten Zusammenhängen spielt auch immer eine Rolle in Fortbildungen in den ersten Amtsjahren (FeA) und ist Teil weitere Fortbildungsangebote für Pfarrer. Jeder in diesem Beruf sollte an diesem Thema dranbleiben.

Wenn du in diesem Bereich besondere Herausforderungen für dich siehst, komm gerne auf uns zu. Wie wollen mit dir zusammen daran arbeiten, dass du deine Gaben für den Pfarrberuf bestmöglich entfalten kannst.

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Mit-fühler

Empathie ist ein entscheidendes Stichwort für den Pfarralltag. Wer die Gefühle von anderen nicht wahrnehmen oder sich nicht in sein Gegenüber hineinversetzen kann, ist kein guter Seelsorger, Prediger, Leiter oder Lehrer. Zugleich gehört es auch zum Beruf zu lernen sich abzugrenzen. Während du in einem Trauergespräch mit den Hinterbliebenen mitfühlst, solltest du ihnen bei der Beerdigung eine Stütze sein. Es hilft niemandem, wenn die Trauerfeier nicht weiter geht, weil der Pfarrer aus dem Weinen nicht mehr herauskommt.

Kann ich das?

Empathie ist bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Manche Menschen sind sehr sensibel für ihr Gegenüber, andere können Gefühle im Gegenüber gar nicht wahrnehmen. Du musst schon mal ein Gespür für andere Menschen haben. Inwiefern du dann weiter lernen musst empathisch zu sein oder dich besser von den Problemen anderer abzugrenzen, weil du dir sonst alles zu sehr zu Herzen nimmst wird sich im Lauf der Ausbildung zeigen. Die Seelsorgeausbildung im Vikariat legt hierauf einen Schwerpunkt. Auch in der Supervision in Vikariat und in den ersten Amtsjahren (FeA) wird dir ein geschützter Raum geboten, indem du weiter an dir arbeiten kannst.

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Wort-Künstlerin

Für manche Menschen ist es überraschend, aber Pfarrerin ist ein kreativer Beruf. Eine Predigt entsteht nicht mehr nur wie ein Referat in der Uni am Schreibtisch über Fachbüchern. Sie lebt auch von Eindrücken aus Seelsorgekontakten, deinem Privatleben, Kinofilmen, Zeitungsartikeln, Kneipengesprächen oder der „Weltlage“. Das alles im Blick darauf, wie sich Gott in der Bibel gezeigt hat, der hörenden Gemeinde nahezubringen ist ein kreativer Prozess. Als Pfarrerin bist du Wortkünstlerin. Das gilt auch für die Ausgestaltung von Gottesdiensten, Gemeindefesten, dem Konfirmandenunterricht oder der Social-Media-Arbeit.

Kann ich das?

Wie bei allen Grundkompetenzen des Pfarrberufs muss man auch hier schon etwas Kreativität mitbringen. Allerdings ist Kreativität etwas was man trainieren kann. Manche Angebote dazu gibt es schon im Studium in der KSB. Im Vikariat kannst und sollst du dich in einem Gemeindeprojekt ausprobieren – und natürlich auch sonst kreativ sein. In den Fortbildungen in den ersten Amtsjahren (FeA) und den regulären Fortbildungen ist es möglich hier Schwerpunkte zu setzen, etwa durch Coachings, kreatives Schreiben und vieles mehr. Oft ist es auch eine gute Idee, wenn man selbst gerade nicht so kreativ ist, mit anderen Menschen zusammen ins Denken zu kommen.

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Gottes-Bote

In der Bibel werden Gottesboten oft als Engel beschrieben. Pfarrer sind wirklich keine Engel, sie sind allzu menschlich und das dürfen sie auch sein. Aber ein bisschen wie Boten oder Botschafter in einem Land sind sie schon. Sie werden wahrgenommen als Gottes Bodenpersonal oder, weniger klangvoll, schlicht als Vertreter der Kirche. Damit ein Botschafter seine Arbeit gut machen kann, muss er in engem Kontakt mit seinem Heimatland stehen. So ist es bei einem Pfarrer auch. Wir erwarten von Pfarrern, dass sie in einer Beziehung zu Gott leben. Es soll nicht so sein, dass du am Ende mehr Kontakt mit dem Dekan oder Bischof hast, als mit dem obersten Chef. Gerade weil Pfarrer eben keine Engel, sondern sehr menschlich sind, können sie anderen zeigen, wie man als Mensch in Kontakt mit Gott sein kann. Dafür ist deine eigene Gottesbeziehung essentiell.

Kann ich das?

Eine Glaubensbiographie hat Höhen und Tiefen. Dein Glaube mit 27 Jahren, wird sich von deinem Glauben mit 14 Jahren unterscheiden. Darunter werden auch einmal schwierige Zeiten sein – das gehört zu jeder Gottesbeziehung. Wichtig ist uns, dass du in den vielen Anforderungen des Studiums oder des Berufs Gott nicht aus dem Blick verlierst. Deshalb bietet schon die KSB Seminare im Bereich Spiritualität an, sodass du Zeit für deine Gottesbeziehung hast und dich u.U. auch von anderen Frömmigkeitsformen bereichern lassen kannst. Auch im Vikariat wird deine Spiritualität eine Rolle spielen. Hier hast du, wie auch in den Ersten Amtsjahren auch die Möglichkeit finanziert durch die Landeskirche Geistliche Begleitung in Anspruch zu nehmen, wenn du das möchtest. Weiter bietet das Programm „Atem holen“ der Landeskirche Pfarrern die Möglichkeit regelmäßig längere Angebote im Bereich Spiritualität für sich in Anspruch zu nehmen. Dabei kann zum Beispiel auch auf das Angebot der beiden Evangelischen Klöster auf dem Gebiet der Landeskirche in Selbitz und auf dem Schwanberg zurückgegriffen werden.

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Orientierungspunkt

Als Pfarrerin bist du für viele Menschen ein Orientierungspunkt. Menschen kommen zu dir mit ihren Problemen, befragen dich auf deine Theologie und deinem Glauben manchmal auch zu ethischen Problemen. Pfarrerinnen sollten sich nicht scheuen hier auch Orientierung zu geben. Das wird nicht immer das sein, was von den Fragenden erwartet wurde. Das Ziel ist auch nicht, dass alle deine Meinung teilen, nachdem du sie dargestellt hast, aber sehr oft möchten Menschen deine Haltung kennen und wissen wofür du stehst.

Kann ich das?

In einer Zeit in der wir mehr über die Komplexität der Welt wissen als je zuvor ist es nicht immer einfach den Überblick zu behalten, Dinge zu ordnen und klare Haltungen zu vertreten, die zugleich nicht unterkomplex sein dürfen. Das Theologiestudium ist die optimale Grundlage um mit diesen Herausforderungen gut umzugehen. Besonders die Fächer der Systematischen Theologie schulen dich denkend gegenwartsbezogene Fragen zu behandeln und eigene Positionen zu entwickeln. Manchmal steckt hinter einer vermeintlich sachlichen Frage eigentlich ein seelsorgliches Anliegen. In den Angeboten der KSB und der Ausbildung im Vikariat wirst du lernen du mit Anfragen angemessen umzugehen und ergründen was gerade von dir verlangt ist.

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Organisationstalent

Pfarrer ist ein Beruf, der in kein Raster passt. Einerseits hast du die Sicherheit der Verbeamtung und den großen, professionellen Apparat der Landeskirche hinter dir. Andererseits ähnelt vieles deiner Tätigkeit eher freiberuflichem Arbeiten. Tatsächlich ist der Pfarrberuf einer der freisten Berufe die es gibt. Zugleich bedeutet er aber auch viel Arbeit an unterschiedlichsten „Fronten“. Daher ist es wichtig, sich gut zu organisieren, weil die Freiheit sonst unter der Vielzahl der Ansprüche die andere und du an dich selbst haben, verloren gehen kann.

Kann ich das?

Der Umgang mit dieser Freiheit muss also gelernt sein. Das bedeutet für manche sehr ordnungsbewusste Menschen, dass sie lernen müssen Dinge auch anderen zu überlassen und nicht alles bis ins letzte Detail zu regeln. Für andere bedeutet es wiederum zu lernen sich und ihr Arbeiten besser zu strukturieren um sich selbst und ihrem Team die Arbeit zu erleichtern. Spätestens im Studium werden ersten Ansprüche an deine Selbstorganisation gestellt. Hierbei unterstützt dich zum Beispiel schon die KSB mit Seminarangeboten zur Selbstorganisation. Im Vikariat dann wird dieses Thema immer wieder aufkommen, zum Beispiel auch im Austausch mit deinen Kollegen in den Regionalgruppen oder wenn du willst in der Supervision. Im gesamten Lauf der Dienstzeit ist es möglich dazu weiter Fortbildungen zu besuchen.

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Theologin

Als Pfarrerin hast du eine fundierte theologische Ausbildung in einem anspruchsvollen Studium genossen. Die Theologie ist ein sehr breit aufgestelltes Fach, dass den Vergleich mit anderen Studiengängen nicht scheuen muss. Als Pfarrerin ist nun die Herausforderung dein Wissen in einer Gemeinde zu teilen in der die Menschen die Voraussetzungen dieses Studiums nicht haben. „Wie ist Gott in der Bibel zu finden?“ kannst du gefragt werden. Du musst theologisch so sprachfähig sein, dass du auch verstanden wirst. Das gilt nicht nur für theologische Erkenntnisse, sondern auch für deinen persönlichen Glauben.

Kann ich das?

Das erste Mal ist die Sprachfähigkeit in diesem Bereich wahrscheinlich schon von dir gefordert worden, wenn du mit anderen Menschen über dein Interesse am Theologiestudium oder Pfarrberuf gesprochen hast. Vermutlich musstest du erklären, wieso du dir diesen Beruf vorstellen kannst. Das wird auch auf der ein oder anderen WG Party in deiner Studienzeit der Fall sein. In der Regel üben solche Gespräche tatsächlich die eigene Sprachfähigkeit ein. Bleib also immer mit Menschen im Gespräch, die keine Theologen sind. Darüber hinaus können dir hier auch die Kommunikationsseminare der KSB helfen und auch die Seminare zum Thema Spiritualität können helfen in dir selbst Dinge zu klären, die dir dann auch die Sprachfähigkeit mit anderen erleichtern. Dieses Thema kommt auch an unterschiedlichen Stellen im Vikariat vor und letztlich wird es dich immer bei Kontakten in und außerhalb der Gemeinde begleiten. Theologie und den eigenen Glauben gut nach außen zu kommunizieren ist ein Thema mit dem man nie ganz fertig ist.

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